Begeisterung nach der „kölschen Mess“ für die Lebenden und Verstorbenen des Königshovener Quartettvereins

Der Königshovener Quartettverein hatte mit Chorleiterin Daniela Bosenius einige kölsche Lieder speziell für die musikalische Messgestaltung eingeübt, die Kantor Marcel Poetzat teilweise an der Orgel mit begleitet hat. [Fotos: Bastian Schlößer]

Der Königshovener Quartettverein hatte mit Chorleiterin Daniela Bosenius einige kölsche Lieder speziell für die musikalische Messgestaltung eingeübt, die Kantor Marcel Poetzat teilweise an der Orgel mit begleitet hat. [Fotos: Bastian Schlößer]

Am vergangenen Samstag, dem 4. Februar 2017, war Pfarrvikar Monsignore Gerhard Dane bei der Begrüßung der Messbesucher zur „kölschen Mess“ zunächst über sein volles Haus in St. Peter Königshoven überrascht und freute sich über „eine so große Bersucherschar wie sonst nur bei der Christmette!“. Mit „An wem kann isch misch wende“ (aus der Deutschen Messe von Franz Schubert) setzten die Sänger des Quartettvereins unter dem Dirigat von Chorleiterin Daniela Boesnius die Begrüßung der Gemeinde fort. Nach dem kölschen Gloria „Freud üch, freud üch“ („Ehre, Ehre sei Gott“ von Franz Schubert) wendete sich Dane mit seiner Predigt an die Gemeinde in der bis auf den letzten Stehplatz vollbesetzten Pfarrkirche: „In einer kölschen Mess erwartet Ihr jetzt bestimmt auch ene kölsche Predigt?!“

Ein besonderes Highlight war diese kölsche Mess auch für viele Sänger des Quartettvereins.

Ein besonderes Highlight war diese kölsche Mess auch für viele Sänger des Quartettvereins.

Dane, der in Leverkusen geboren ist und mit seinen zwei Schwestern in der Nähe des Leverkusener Bayerwerks aufwuchs, berichtete, dass man in seiner Familie gar kein Kölsch gesprochen habe. Dieser „sehr herzlich klingende Dialekt“, der in mehreren Abwandlungen im Rheinland unterschiedliche Aussprachen entwickelt hat, sollte Dane auf seinem weiteren beruflichen Werdegang noch begleiten. So studierte der katholische Geistliche und Buchautor nach dem Abitur in Bonn und Freiburg Theologie unter anderem bei Joseph Ratzinger. Kurz nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde er dann am 27. Januar 1967 von Joseph Kardinal Frings, dem damaligen Erzbischof von Köln, zum Priester geweiht. Danach hatte Dane die Gelegenheit, sein Kölsch in der Gemeindearbeit als Kaplan je vier Jahre sowohl in Köln-Buchforst, als auch in der Agnes Kirche am Ebertplatz zu erlernen. „Es gibt viele Dinge, die klingen auf Kölsch einfach wesentlich herzlicher. Das könnte man auf Hochdeutsch gar nicht so sagen!“, erinnerte sich Dane gerne an seine „kölsche Zeit“ auch von 1975 in Köln-Worringen bis er 1993 in die Kolpingstadt Kerpen in den Rhein-Erft-Kreis versetzt wurde. Mit Anekdoten aus dem wahren Leben sorgte Pfarrvikar Dane mit seiner Predigt für sonst noch nie dagewesene Lacher bei den Kirchenbesuchern. In seinem Résumé stellte Dane als Botschaft an die Gemeinde fest: „In diesen Zeiten müssen wir wieder mehr mit dem Herzen sprechen. Dafür ist es wichtig, dat us kölsche Muttersproch weiter erhalten und generationenübergreifend vererbt wird. Nur immer klug, hilft nicht immer. – Denn de Hauptsach es, et Hätz es joot!“.

Die Solisten (v.l.n.r.) Willibert Düster, Jürgen Böker und Theo van Peij während "Unser Stammbaum".

Die Solisten (v.l.n.r.) Willibert Düster, Jürgen Böker und Theo van Peij während „Unser Stammbaum“.

Zum Sanctus setzte der Königshovener Quartettverein mit „Hellisch, Hellisch, Hellisch“ ein und präsentierte als „Leed zur Kommelion“ „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss, das auch im Jahr 2017 aktueller denn je ist. Die Solisten Willibert Düster, Jürgen Böker und Theo van Peij berichteten, wie sie als stolze Römer, Farnzosen oder mit verschiedenen Arbeiterklassen das Rheinland eroberten. Mit einem herzlichen „Maat et joot!“ richtete Dane seine Verabschiedung an die Gemeinde und mit „In unserem Veedel“ von den Bläck Föös verabschiedete sich der Quartettverein Königshoven von den Anwesenden. Nachdem die Kirchenbesucher mit eingestimmt hatten, bedachten sie die musikalischen Herren und deren Chefin mit lang anhaltendem Applaus. Als Kantor agierte Marcel Poetzat während der Messfeier an der Orgel.

Noch beim Verlassen der Kirche konnte man unter den Messbesuchern hören, dass diese Heilige Messe am Samstag-Abend ein besonderes Erlebnis gewesen sei. „Wenn ein Chor jeden Samstag so schöne kölsche Lieder singen würde, wäre die Kirche jedes Mal so rappelvoll!“, freute sich eine Kirchenbesucherin.

Im Anschluss trafen sich die Sänger noch zum gemütlichen Teil des Abends im Probenlokal Hotel „Zum Casino“ Maaßen in Königshoven, um dort die „kölsche Sproch“ zu pflegen und gemeinsam auf die nächsten Auftritte im ereignisreichen Sängerjahr 2017 zu blicken.

 

Willi Schlößer, Presseprecher
(mit Material von wikipedia.de – https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Dane)

One thought on “Begeisterung nach der „kölschen Mess“ für die Lebenden und Verstorbenen des Königshovener Quartettvereins

  1. Vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung von unseren Auftritten in der letzten Zeit. Besonders die Messe für die Lebenden und Verstorbenen des MGV war für mich das Beste was ich bis jetzt in der Kirche je erlebt habe. Abgesehen von unserem Gesang auf Kölsch habe ich jedes einzelne Wort der Predigt von Pfarrer Dane aufmerksam aufgenommen. Für mich ein einzigartiger Beitrag zur Verständigung mit der Kirche und zur Aufrechterhaltung der Kölschen Sprache.
    Macht weiter so !!!

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