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Ortsschild Königshoven Stadt Bedburg, Rhein-Erft-Kreis

Ortsschild Königshoven
Stadt Bedburg, Rhein-Erft-Kreis

Königshoven und der Braunkohlenbergbau

Wie so viele andere dorfgeschichtliche Gedenktage ist auch das Jahr 1986 in die Königshovener Geschichte eingegangen: Es markierte den Abschluss der Umsiedlung einer großen historischen Ortschaft an den neuen Standort bei Bedburg-Kaster. Mit der Einweihung des Dorfplatzes an der Josef-Schnitzler-Straße am 27. September 1986 wurde der Schlussstein auf die Umsiedlung dieses Ortes gesetzt. Einige Jahre sind seitdem vergangen. Zeit, Rückschau zu halten, wie alles geworden ist. Diese bisher größte Umsiedlung eines intakten, lebensbejahenden Ortes hat bewiesen, dass sich für die Gemeinschaft der Umsiedler eine geschlossene Umsiedlung „29 Jahre danach“ als positiv erwiesen hat.

Zusammengeschweißt durch ein gemeinsames Schicksal, durch Beschwernisse und Belastungen im privaten Bereich, haben vor allem Kirche und Vereine die Bürger immer wieder aufgerichtet und mitgeholfen, Schweres zu erleichtern. Das Vereinsleben hat sich in den letzten Jahren erfreulich weiterentwickelt: die meisten Mitgliederzahlen sind gewachsen. Das erste zaghafte Grün der Gärten und Anlagen, die Bäume an den Straßen, alles ist erwachsener geworden und trägt zum freundlichen Bild des Ortes bei.

Die Planungen für den neuen Standort waren immer begleitet von Bürgerversammlungen. Der von den Planern entworfene, von den Bürgen erbaute „Maßanzug“ des neuen Königshoven ist zur bequemen Alltagskleidung geworden, in der man sich am wohlsten fühlt. Dass dies so ist, dass das gepflegte Ortsbild in seinem üppigen Grün allen früheren Unkenrufen zum Trotz Heimat geworden ist, kommt in allen Befragungen und Gesprächen immer wieder zum Ausdruck; mit den einfachen Worten: „Wir sind hier wirklich zu Hause“.

Es entspricht dem gesunden Selbstbewusstsein der Bevölkerung, auch in schwierigen Situationen immer verbindliche Worte zu finden. Das haben in der Umsiedlungszeit Rheinbraun-Mitarbeiter vor Ort bei Entschädigungsfragen und Neubaufinanzierungen erfahren, alles wurde auf gütlichem Weg geregelt. So selbstverständlich, wie die Bürger den Ort geplant, gebaut und angenommen haben, so leben sie heute in ihm als ihre Heimat.

Braunkohlebagger Hier wurde unser alter Ort abgebaggert

Braunkohlebagger
Hier wurde unser alter Ort abgebaggert

Umsiedlung Königshoven

Für Königshoven ergab sich die Umsiedlung aus der Verbindlichkeitserklärung des Raumes Kaster im Jahre 1956 für den damaligen Tagebau Frimmersdorf-Süd. 1970 konnte mit der konkreten Umsiedlungsplanung begonnen werden. 1975 begann die Erschließung des neuen Standortes. Schon im darauffolgenden Jahr 1976 konnte der erste Neubau in Neu-Königshoven bezogen werden. 1977 wurde der neue Friedhof eingeweiht, drei Jahre später das neue Pfarrzentrum.
1978 beging die katholische Pfarrgemeinde – und das ganze Dorf – die feierliche Grundsteinlegung der neuen Pfarrkirche St. Peter und im gleichen Jahr erhielt der Bebauungsplan für den landwirtschaftlichen Weiler Hohenholz Rechtskraft. Dort begann 1981 der erste Landwirt mit dem Bau seines neuen Hofes. Mit dem Umzug des letzten Umsiedlers in das neue Königshoven im Jahre 1987 fand die Umsiedlung ihren Abschluss.

Das Beispiel der Umsiedlung eines so großen Ortes wie Königshoven hat weithin beachtete Zeichen gesetzt. Alle Beteiligten haben sich gegenseitig als gleichberechtigte Partner anerkannt. Eine umfassende und fortdauernde wechselseitige Information hat sich als notwendig und vorteilhaft erwiesen. Die betroffenen Bürger waren daher von Anfang an bereits in der Planungsphase beteiligt worden.
Der damalige Bürgermeister von Königshoven (heutiger Ortsbürgermeister), Willy Moll, fasste einmal seine Erfahrungen zusammen: „Man kann sogar Nachbarschaften mit umsiedeln. Der Zusammenhalt der Bürger ist wichtig. Und wenn man umsiedelt, dann soll man es so schnell wie möglich tun, dann nämlich bleibt der Zusammenhalt der Bürger gewahrt und die Gemeinschaft des alten Ortes wird auf den neuen übertragen.“

So sah Königshoven vor der Umsiedlung 1970 aus. [Foto: Stadt Bedburg]

So sah Königshoven vor der Umsiedlung 1970 aus. [Foto: Stadt Bedburg]

Kuninckshovin, Hovermorike, Berg und Elrehoven

Der Ortsname besagt, daß es sich in diesem Raum um altes Königsgut handelte, das sich zu Anfang des 14. Jh. noch im Besitz alteingesessener Edelfreier befand. Gerhard von Jülich erwarb 1311 die vier Weiler Königshoven, Obermorken, Berg und Elrehoven mit allen Gerechtsamen. Sie wuchsen im Laufe der Jahrhunderte zur Ortschaft Königshoven zusammen. Zu ihr gehörte auch ein Rittersitz, den die v. Hundt gegründet haben sollen.

Der topographisch interessante Ort mußte leider dem Braunkohlentagebau Frimmersdorf-Süd geopfert werden.

Die 1896 – 1901 von J. Busch (Neuss) erbaute neugotische Hallenkirche in Nachfolge ihrer Vorgänger aus Romanik und Spätgotik beherrschte Alt-Königshoven. Dessen Bewohner fanden zum größten Teil eine neue Heimat in Königshoven (neu) im westlichen Teil des heutigen Stadtteils Kaster.

Königshoven (neu) in seiner Hanglage im Westen blieb ausschließlich einer individuellen Eigenheimbebauung vorbehalten.

Kirche St. Peter Königshoven

Kirche St. Peter Königshoven

Ortsmittelpunkt bildet hier die vom Architekten L. Kösters (Köln) entworfene katholische Pfarrkirche Neu-St. Peter mit ihrem Pfarrzentrum. Die Fensterrosette von der untergegangenen Kirche in Königshoven (alt) wurde in den Neubau versetzt. Die Glasmalerin M. Katzgrau entwarf für deren Öffnungen figural und ornamental gestaltete Farbkompositionen. Im Innenraum der neuen Kirche wurden der Marienaltar, die Kanzel, der Rest eines alten Chorgestühls, das Sakramentshaus (14. Jh.) und der Taufstein (13. Jh.) aus Alt-St.-Peter wieder aufgestellt. Drei Statuen „Mutter Anna“, „HL Sebastian“ und „HL Heinrich“ konnten auch nach hier überführt werden. Der Kirchenschatz aus drei Jahrhunderten und das Schützensilber sind ebenfalls im Besitz der neuen Pfarrgemeinde.

Blick auf die alte Königshovener Kirche, Kirchberg

Blick auf die alte Königshovener Kirche, Kirchberg

Königshoven heute

Unser Dorf soll noch schöner werden
Gemeinschaft ist in Königshoven immer praktiziert worden. Das bezeugt nicht nur die erstaunliche Vielzahl der Vereine, von denen einige (auch wir) auf eine beachtenswerte Tradition zurückblicken können. Ihre Feste und Veranstaltungen feiert das ganze Dorf mit und unterstellt sich damit einem Jahresablauf, wie er nicht im Kalender steht.

Die Umsiedlung hat diesen Gemeinschaftssinn bestätigt, denn die Bürger haben zusammengefunden, weil das Verbindende nicht nur für fröhliche Zeiten galt, sondern Hilfestellung in schweren Jahren gab. Ausdruck von Zusammengehörigkeit durch gemeinsames Schaffen für das Ansehen des neuen Ortes ist die ununterbrochene Teilnahme des Königshovens am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Ehrenmal in Königshoven

Ehrenmal in Königshoven

Im Januar 1976 zog das erste Umsiedlungspaar ins neue Dorf. Bereits fünf Jahre später, 1981, entschlossen sich die Bürger zur ersten Teilnahme am Wettbewerb, bei dem ja nicht nur das noch im Entstehen begriffene neue Ortsbild, sondern auch die Aktivität der Dorfgemeinschaft bewertet werden. Beim ersten Mal wohnten 1.110 Einwohner in den neuen Häusern, 224 waren noch am alten Ort. Seither nahm Königshoven jedes Jahr am Wettbewerb teil. Die Liste von 1981 bis 1995 weist eine stolze Bilanz der gemeinsamen Anstrengungen aus:

Ergebnisse Kreiswettbewerb

1981 8. Platz
1982 3. Platz
1983 3. Platz
1984 3. Platz
1985 2. Platz
1986 2. Platz
1987 2. Platz
1988 1. Platz
1989 1. Platz
1990 4. Platz
1991 2. Platz
1992 1. Platz von 49 Ortschaften
1993 2. Platz von 46 Ortschaften
1994 2. Platz von 45 Ortschaften
1995 2. Platz von 43 Ortschafte

 

Windpark Königshovener Höhe – Europas größter Windpark und Vorzeigeprojekt zu eneuerbaren Energien

Frühlingshafte Stimmung über Königshovene - Der Windpark Königshovener Höhe verschafft eine neue Skyline. [Foto: Bastian Schlößer]

Frühlingshafte Stimmung über Königshovene – Der Windpark Königshovener Höhe verschafft eine neue Skyline. [Foto: Bastian Schlößer]

Weitere Windräder werden gerade noch gebaut (Stand: 18.04.2015) [Foto: Bastian Schlößer]

Weitere Windräder werden gerade noch gebaut (Stand: 18.04.2015) [Foto: Bastian Schlößer]

In Kooperation mit der RWE AG sowie der Stadt Bedburg verschaffen die Windräder, die weiter ausgebaut werden sollen, Königshoven eine neue Skyline. Alle weiteren Informationen zum Windpark finden Sie mit vielen Fotos zum Bau, Zahlen und Fakten auf der Website der RWE Innogy AG.

Bebdurg – Einfach wanderbar!

Wandern und Trekking sowie ein hervorragend ausgebautes Rad- und Wegenetz in den attraktiven Naherholungsgebieten rund um Bedburg bilden hierfür die Grundlage. Der inzwischen überregional bekannte Werwolf-Wanderweg sowie der vielfach befahrene Erftradweg zählen mit zu den Highlights. Eine umfassende Routenbeschilderung, Übernachtungsmöglichkeiten mit ausgewiesenen Bed + Bike Hotels sowie interessante Sehenswürdigkeiten bieten dem Rad-/Wanderer in Bedburg ausgezeichnete Bedingungen.

Die Karte „Bedburg – Einfach wanderbar!“ sowie eine Übersichtskarte für den kompletten Erftradweg von der Quelle bei Nettersheim bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss ist ebenfalls an den Zentralen Informationsstellen der Rathäuser erhältlich. – Oder ganz einfach per Download online!

 

Weiterführende Links mit Berichten rund um Königshoven